Vorherige Ausstellungen

Familienfoto mit (v.l.n.r): Emilie Diek, Erika Ngambi ul Kuo, Beryl Mpessa, Marion, Dorothea und Anna Reiprich, Berlin um 1950 © Privatbesitz Adomako


Ausstellung im Schöneberg Museum von 27.1. bis 1.10.2023

Die Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland findet lange Zeit keine Beachtung. In den 1980er Jahren wird sie erstmals von Teilen der Schwarzen Frauenbewegung erforscht, dokumentiert und der Öffentlichkeit in dem Buch »Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte« präsentiert. Die Ausstellung geht diesen Recherchen nach und stellt die Geschichte der Familie Diek in den Mittelpunkt. Diese führt 1891 von Douala nach Hamburg über Danzig bis nach Berlin. Sie ist geprägt von Exotisierung, rassistischen Angriffen und Verfolgung, aber auch von Selbstbehauptung, Widerstand und Zusammenhalt.

Zeitgenössische künstlerische Positionen von Otobong Nkanga und Kapwani Kiwanga erweitern die Ausstellung.

Der Katalog zur Ausstellung ist im Schöneberg Museum erhältlich.

Sonderausstellung im Schöneberg Museum von 7.10.2021 bis 8.5.2022

Die Fotoserie von André Kirchner nimmt Schaufenster und Hauseingänge der Potsdamer Straße und Hauptstraße in den Blick. Seine Ansichten sind im Morgenlicht aufgenommen, menschenleer und auf
die dingliche Welt konzentriert. Kirchners Straßenabwicklung umfasst 120 Fotografien und führt als roter Faden durch die Ausstellung – vom Innsbrucker Platz zum Landwehrkanal und zurück.

Begleitend dazu erzählen historische Ansichten von der Entwicklung dieser Einkaufsmeile. Sie rufen traditionsreiche Fachgeschäfte in Erinnerung, die heute aus dem Stadtbild verschwunden sind.

Ein Katalog zur Ausstellung ist im Schöneberg Museum erhältlich.

Sonderausstellung vom 19. Mai bis 8. August 2021

Vor mehr als 101 Jahren wurde der Grundstock für die heutige Kunstsammlung der Museen Tempelhof-Schöneberg gelegt. 1919 erwarb die damals noch selbständige Stadt Schöneberg die Kunstschätze der ortsansässigen Sammlerfamilie Levinstein. Durch weitere Ankäufe und Schenkungen entstand nach und nach ein facettenreiches Kunstdepot, das inzwischen über 600 Bilder und Skulpturen beherbergt. Das Jubiläum ist ein willkommener Anlass, um einige dieser Kunstwerke nach langer Zeit wieder zu enthüllen.

Mit Hans Baluschek, Marlene Dietrich, Editha Krause-Droth, Brigitte Krüger, Georg Netzband, Moriz Melzer, Ludwig von Hofmann und Albert Einstein stehen Künstler·innen, Secessionisten und einflussreiche Persönlichkeiten im Mittelpunkt der Ausstellung. Die Bilder lassen die Betrachter·innen eintauchen in die Berliner Kunstszene des ausgehenden 19. und 20. Jahrhunderts. Sie geben Einblicke in damalige Straßenszenen und führen durch abstrakte Landschaften sowie stimmungsvolle Hinterhöfe – bis hin zum Schöneberger Gasometer.

Begleitprogramm

Zur Ausstellung gibt es ein vielfältiges Begleitprogramm – mit Stadtspaziergängen zum Gasometer auf der “Schöneberger Insel” und kreativen Ferienangeboten. Aktuelle Infos dazu finden Sie zeitnah hier unter Termine.

Sammlungskatalog

Der Sammlungskatalog »Verborgene Schätze. 100 Jahre Kunstsammlung der Museen Tempelhof-Schöneberg« ist reich bebildert und bietet neben vier Essays auch ein umfangreiches Werkverzeichnis. Die Pubikation ist im Museum erhältlich.

 

Ausstellung vom 1.8. 2020 bis 7.3. 2021

Wohnungsnot und Wohnungselend waren zentrale Herausforderungen der neuen Stadtgemeinde Groß-Berlin in der Weimarer Republik. Akteur_innen aus Politik und Gesellschaft suchten nach Lösungen. Rund um die Fragen nach idealem Bauen und lebenswertem Wohnen entstanden zahlreiche Siedlungsprojekte wie der Lindenhof oder die Ceciliengärten. Der zweite Teil der Ausstellungsreihe »Wege aus der Wohnungsnot« im Schöneberg Museum beleuchtet diese regionalen Ansätze im neuen Berliner Bezirk Schöneberg aus der Perspektive ihrer Planer_innen und Bewohner_innen.

Mit der Gründung „Groß-Berlins“ am 1. Oktober 1920 wuchs die Bevölkerung der Stadt schlagartig auf mehr als 3,8 Millionen an und vergrößerte sich in den folgenden zehn Jahren um eine weitere halbe Million. Im gesamten Stadtraum fehlten über 100.000 Wohnungen. Schöneberg – zu diesem Zeitpunkt eine selbstständige Stadt – und die Landgemeinde Friedenau wurden zu einem Bezirk fusioniert und zählten zu den wohlhabenderen Gegenden Berlins. Doch auch hier gab es einen großen Mangel an lebenswertem Wohnraum, dem sich Stadtverantwortliche und Architekt_innen engagiert mit neuen Konzepten widmeten.

Zur prägenden Figur in der Planung wurde der Architekt und Stadtbaurat Martin Wagner. Noch vor Schönebergs Eingemeindung begann er teils ohne baupolizeiliche Genehmigung mit dem Bau der Siedlung Lindenhof. Seine Pioniersiedlung, die kurz nach Fertigstellung in genossenschaftlichen Besitz überging, verkörperte den neuen Ruf nach „Licht, Luft und Sonne“. Sozialreformerische Impulse brachte auch der prominente Landschaftsplaner Leberecht Migge mit der Gestaltung der Mietergärten und der weitläufigen Grünanlagen mit eigenem Weiher ein. Der berühmte Architekt Bruno Taut entwarf ein Ledigenheim mit Eingangsportal zur Siedlung. An einem eigens für die Ausstellung gebauten Modell können die Besucher_innen die historische Lindenhof-Siedlung erkunden.

Mit zahlreichen Fotos, Dokumenten und Hörstationen stellt die Schöneberger Sonderausstellung neben der Lindenhof-Siedlung weitere innovative Wohnungsprojekte der Weimarer Republik vor. Sie gewährt nicht nur Einblicke in die Baugeschichte(n), sondern ebenso in unvollendete Projekte, vergessene Geschichten der Erbauer_innen und pointiert die Vorzüge und Tücken genossenschaftlichen Lebens.

»Wege aus der Wohnungsnot« sind gegenwärtig wieder dringend gefragt − und so schlägt die Ausstellung auch eine Brücke ins Heute. Eine partizipative Statistikwand lädt die Besucher_innen ein, Auskunft zu geben über ihre aktuelle Situation und Wünsche rund um das Thema Wohnen.

Im Rahmen des Kooperationsprojekts »Großes B – dreizehnmal Stadt

Die Realisierung der Ausstellung wurde aus Mitteln der Lotto-Stiftung Berlin und des Bezirkskulturfonds ermöglicht.

Ausstellung vom 7.6. bis 11.11.2018

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Revolution von 1918/19 zeigt das Schöneberg Museum erstmals eine Sonderausstellung zu diesem bedeutenden Ereignis. Damals zwang die kriegsmüde Bevölkerung den Kaiser zur Flucht und kämpfte um politische Mitsprache. Dem Beginn der Revolution im November 1918 folgte eine teils blutige Auseinandersetzung um eine neue Staatsform, die Deutschland schließlich erstmals zu einer demokratischen Republik machte.

Die Ausstellung lenkt den Blick auf die Ereignisse südwestlich von Berlin und erzählt die Geschehnisse in der damals noch eigenständigen Stadt Schöneberg und der Landgemeinde Friedenau. Jenseits der Entwicklungen im Zentrum Berlins prallten in Schöneberg und Friedenau die Interessen und Visionen von Arbeiterschaft und Bürgertum aufeinander. Im Spannungsverhältnis von Bewahren und Erneuern, friedlichen Protesten und (konter)revolutionärer Gewalt entstand eine neue politische Ordnung. Die Ausstellung macht sichtbar, welche Wünsche, Ängste und Hoffnungen die Menschen in Schöneberg und Friedenau mit der Revolution verbanden und wie sie für ihre politischen Überzeugungen eintraten.

Neben zahlreichen Dokumenten, Fotografien und Objekten pointieren großformatige Illustrationen der Künstlerin Friederike von Hellermann die Kapitel der Ausstellung.

Ausstellung vom 19.5. bis 29.10.2017

Berlin war als Hauptstadt des Deutschen Kaiserreichs von 1884 bis 1918 das Zentrum der deutschen Kolonialpolitik. Auch in der bis 1920 selbständigen Stadt Schöneberg sowie in der Landgemeinde Tempelhof gab es zahlreiche einflussreiche Vereine und Institutionen, welche die deutsche Kolonialherrschaft aktiv unterstützten. Mit der Ausstellung richtet das Schöneberg Museum erstmals seinen Fokus auf die kolonialhistorische Vergangenheit innerhalb der Grenzen des heutigen Bezirks. Es wird deutlich, dass die deutsche Kolonialherrschaft nicht nur global, sondern auch lokal Spuren hinterlassen hat, die bis heute nachwirken.

Kunstinstallationen von Anaïs Héraud-Louisadat und Nathalie Anguezomo Mba Bikoro kommentierten die Ergebnisse der historischen Forschungen und machten bisher unbeachtete Erzählungen des deutschen Kolonialismus wieder sichtbar.

Ausstellung vom 25.11. 2016 bis 2. April 2017

Wie klingt eine menschliche Stimme – jenseits von Worten? Der amerikanische Künstler Paul Brody arbeitet mit Interviews zu gesellschaftlichen Themen und komponiert daraus Musik. In seiner neuen Klanginstallation „Voices of Help“ im Schöneberg Museum stellte er in drei audiovisuell inszenierten Räumen Frauen und Männer vor, die sich für Menschen in Not engagieren.

Seit mehr als 20 Jahren lebt der international arbeitende Komponist, Musiker und Installationskünstler Brody in Schöneberg. Auf den Wegen durch seinen Kiez fiel ihm die große Vielfalt an sozialen, selbstverwalteten Unterstützungsprojekten für Menschen in Notsituationen auf. Er begann vor Ort zu recherchieren, besuchte Akteur*innen dieser Einrichtungen, machte Interviews, sammelte Geschichten – um diese anschließend zu dechiffrieren und für sein Projekt „Voices of Help“ in eigene Klangkompositionen zu übersetzen.

In vielen seiner künstlerischen Werke geht Paul Brody der Frage nach, wie Melodie und Rhythmik einer Sprache in Musik überführt werden können. Seine Kompositionen basieren häufig auf Recherchen und Interviews, die er mit Menschen zu unterschiedlichen Themen führt. Oft geht es dabei um das Thema Identität. Seine Experimente in diesem Feld hat er in den letzten Jahren in verschiedenen Klanginstallationen öffentlich vorgestellt, etwa 2011 im Jüdischen Museum in Berlin zum Thema Heimat oder jüngst im Sommer 2016 mit zwei Klanginstallationen in den Münchener Kammerspielen als Artist in Residence.

Paul Brody ist ein international gefragter Komponist und Installationskünstler. Er wuchs in San Francisco auf und studierte klassische Trompete und Komposition in Boston. Nach Engagements auf der ganzen Welt entschied er sich 2004 nach Berlin zu ziehen, wo er bis heute lebt. Er arbeitet u.a. für den WDR, ist Artist in Residence für die Münchener Kammerspiele und hat mehrere CDs herausgebracht.

 

Paul Brody; Foto: Dirk Hasskarl

Ausstellung vom 30. August bis 30. Dezember 2015

Der Fotograf Herwarth Staudt und seine Frau Rut fotografierten von 1949 bis 1957 die noch stehenden Kriegsruinen in Schöneberg. Auftraggeber war das Baulenkungsamt des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg, das die Bausubstanz der angeschlagenen Häuser zu prüfen und zu dokumentieren hatte, bevor der Abriss vollzogen wurde. Mit der Rolleiflex kletterten die Fotografen in den Trümmern herum, um möglichst genaue Detailaufnahmen zu machen. Das Ehepaar Staudt dokumentierte offenbar über den offiziellen Auftrag hinaus ganze Straßenzüge, die infolge der Kriegszerstörungen ihr Gesicht stark verändert hatten. Dabei rückten sie oft Menschen und Straßenszenen ins Bild und hielten so die Stimmung der Zeit fest.

Das Buch zur Ausstellung
Das zerstörte Schöneberg. Ruinenfotos von Herwarth Staudt. Von Gudrun Blankenburg und Irene von Götz, herausgegeben im Auftrag des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg, Berlin 2015

Ausstellung vom 7.11.2014 bis 28.6.2015

Das Rathaus Schöneberg zählte in der Zeit des Kalten Krieges als West-Berliner Regierungssitz zu den bedeutendsten Gebäuden der Stadt. Das Ministerium für Staatssicherheit interessierte sich sehr für die Geschehnisse im und um das Rathaus, weshalb der Geheimdienst der DDR in Schöneberg besonders viele Spione anwarb.

Die Ausstellung gab einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der Staatssicherheit im Bezirk. Die Stasi ließ nicht nur fotografieren, filmen und beobachten, sie beauftragte auch eine Entführung und engagierte Kriminelle. Für den Fall einer Einnahme West-Berlins gab es detaillierte Pläne für einen Standort der Stasi in Schöneberg.

2013–2002

Weitere Sonderausstellungen im Schöneberg Museum / Jugend Museum finden Sie hier
Museen Tempelhof-Schöneberg
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