Anlässlich des Stadtjubiläums 2020 “100 Jahre Groß-Berlin” gibt das Online-Portal 1000 x Berlin faszinierende Einblicke in eines der wichtigsten Kapitel der Berliner Stadtgeschichte.
1000 Fotografien aus den Sammlungen der Berliner Bezirksmuseen und des Stadtmuseums Berlin zeigen, wie sich die Stadt von 1920 bis zur Gegenwart verändert hat. Sie zeugen von einer Metropole, die über Nacht durch Parlamentsbeschluss aus Städten, Landgemeinden und Gutsbezirken entstand. Thematische Fotoserien von „Berlin bewegt sich“ über „Berlin wohnt“ bis „Berlin vergnügt sich“ erzählen, wie sich die Stadt in den vergangenen 100 Jahren verändert hat. Hinzu kommen 50 biografisch orientierte Bildstrecken.
Die Museen Tempelhof-Schöneberg haben für das Online-Portal insgesamt 15 Fotoserien mit Fundstücken aus dem Archiv erarbeitet. Dabei werden zeithistorisch bedeutsame Aufnahmen gezeigt, wie beispielsweise die 1. Maifeier 1933 auf dem Tempelhofer Feld oder die Fahrt John F. Kennedys zum Rathaus Schöneberg bei seinem Berlin-Besuch 1963. Weitere Bildstrecken widmen sich dem Arbeitsleben in Tempelhof, verbunden mit prominenten Namen wie Sarotti, Ullstein, Mercedes Benz, oder dokumentieren den geschichtlichen Wandel einzelner Orte, etwa den Innsbrucker Platz, die Siedlung Lindenhof oder den Berliner Sportpalast. Viele Aufnahmen rufen die fast vergessene Alltagsgeschichte in Erinnerung, Wer weiß heute noch, welche Geschäfte es um 1950 am Kaiser-Wilhelm-Platz gab?
In enger Kooperation zwischen dem Stadtmuseum Berlin und zehn Berliner Bezirksmuseen ist mit 1000x Berlin eine illustrierte hundertjährige Geschichte der Stadt entstanden, kompakt und digital.
Seit April 2020 unter www.1000x.berlin im Netz!
Der Tempelhofer Fotograf Herwarth Staudt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom damaligen Baulenkungsamt Schöneberg beauftragt, alle Kriegsruinen im Bezirk zu fotografieren. Anhand dieser Fotos sollte entschieden werden, ob sich ein Wiederaufbau der Häuser lohnte oder ob sie abgerissen werden mussten. Die Fotos bieten damit einen eindrucksvollen Einblick in die Nachkriegszeit Schönebergs. Über 4000 von diesen Fotos übergab Herwarth Staudt Ende der 1980er Jahre an das Archiv Schöneberg.
Die Fotos lagen zunächst nur als Abzüge der Kontaktbögen vor und sind nun im Rahmen eines Digitalisierungsprojektes unter museum-digital:berlin online zu sehen.
Um die städtebaulichen Veränderungen unmittelbar nachvollziehbar zu machen, wurde im Rahmen des Digitalisierungsprojektes eine Schadenskarte Schönebergs von 1947 georeferenziert und auf eine aktuelle Karte gelegt. Diese Schadenskarte kann hier unter der Lizenz CC BY abgerufen und weiterverwendet werden. Ein PDF dieser Schadenskarte finden Sie hier.
Umsetzung: Magdalene Schlösser
Quellen: Schadensplan 1947, Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg Stadtentwicklungsamt Fachbereich Vermessung und Geoinformation / Karte von Schöneberg 2020, OpenStreetMap
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Jürgen Henschel arbeitete zwischen den 1960er und 1990er Jahren als Fotograf für das Presseorgan der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins. Seine Arbeit als Fotograf lässt sich nicht von seiner politischen Haltung als überzeugter Kommunist und Pazifist trennen. Mit seinen Aufnahmen nahm er eine ganz bestimmte Perspektive ein, die den Fokus auf die Probleme West-Berlins legte. Zugleich machte er dadurch eine linke Protestkultur sichtbar, die vom Gestaltungs- und politischen Partizipationswillen vieler West-Berliner_innen zeugt.
1992 kaufte das Bezirksamt Schöneberg mehrere tausend Negative des Fotografen für seine Archivbestände an. Ein Teilbestand der Sammlung wurde 2019 im Rahmen eines Digitalisierungsprojektes erstmals erfasst und unter museum-digital online gestellt.
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