Kunstsammlung

Die Kunstsammlung

Die umfangreiche Sammlung mit Gemälden, Aquarellen, Gouachen, Graphiken und Plastiken zeigt Orte aus Schöneberg und Tempelhof oder stellt Personen dar, die für den Bezirk wichtig waren. Werke von Künstler_innen, die selbst in Schöneberg oder Tempelhof gelebt und/oder hier gearbeitet haben, ergänzen diesen Bestand.

Der Grundstock für die Schöneberger Kunstsammlung wurde im Jahr 1919 gelegt, als die damals noch selbständige Stadt Schöneberg die Gemäldesammlung des Schöneberger Arztes und Leiters der Maison de Santé Eduard Levinstein kaufte. Diese Werke, von denen ein Teil seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen ist, bilden heute den wertvollsten Teil der Sammlung.

Der Kunstbesitz wird im Depot verwahrt und ist nicht öffentlich zugänglich. Nach der Ausstellung »Verborgene Schätze – Einblicke in das Tempelhofer Kunstdepot« ist nun ein reich bebilderter Sammlungskatalog anlässlich des 100. Jubiläums der Sammlung erschienen, der in den Museen Tempelhof-Schöneberg zum Preis von 20 € erhältlich ist.

In einem Audiointerview von Ivanka Jagec mit der Kunsthistorikerin Jasmin-Bianca Hartmann spricht die Kuratorin über die Bedeutung der Sammlung für den Bezirk und stellt exemplarisch einige der Werke und Künstler_innen vor. (Dauer: ca. 23 Minuten)

 

2024 schenkte die Verlegerin, Wissenschaftlerin und Filmemacherin Dr. Dagmar Schultz den Museen Tempelhof-Schöneberg über hundert Grafiken und zwei Holzobjekte ihrer Partnerin Ika Hügel-Marshall (1947 – 2022). Hügel-Marshall wurde in Bayern als Kind eines in Deutschland stationierten Schwarzen US-Soldaten und einer weißen deutschen Frau geboren. Mit sieben Jahren wurde sie vom Jugendamt in einem Heim untergebracht.
Dort war sie schwerer physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt.

In Frankfurt/M. gründete sie 1975 mit Großmeisterin Sunny Graff den Frauen-Kampfkunstverein „Frauen in Bewegung“. Eine Sprache für die rassistischen Gewalterfahrungen fand sie Mitte der 1980er Jahre durch die Begegnung und Freundschaft mit der lesbischen Wissenschaftlerin, Dichterin und Aktivistin Audre Lorde. Hügel-Marshall war Mitbegründerin des Vereins ADEFRA e.V (AfroDeutscheFrauen) und wurde Mitglied bei der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland. Sie arbeitete in Berlin als Pressereferentin des Orlanda Frauenverlags und als psychologische Beraterin und Hochschuldozentin. Mit ihrer 1998 veröffentlichten Biographie „Daheim Unterwegs. Ein deutsches Leben“ leistete Hügel-Marshall einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung des Rassismus in Deutschland und zur Sichtbarmachung Schwarzer deutscher Geschichte.

Neben ihrer antirassistischen-feministischen Arbeit war Ika Hügel-Marshall immer künstlerisch tätig. Ihre abstrakten Motive, die sie mit Filzstift auf Papier brachte, sind geprägt von einer Vielfalt an Farben und Formen.

Werksverzeichnis

Weitere Informationen: https://www.ika-huegel-marshall.com

Film “Durch Farbe ins Leben” (2025) © Dr. Dagmar Schultz/Marion Schütt.

 

 

 

 

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Museen Tempelhof-Schöneberg
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